Was ist eigentlich Fair Trade?

Die Grundsätze des fairen Handels

Fair Trade ist in aller Munde und die meisten wissen auch, dass damit fairer Handel zwischen ärmeren und reicheren Ländern gemeint ist. Doch wie gestaltet sich dieser eigentlich und was sind die Grundsätze?

22.01.2017

Max Havelaar, die Organisation, die in der Schweiz das Fairtrade Label vergibt, fasst es so zusammen:

"Fairtrade verbindet Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert Handel(n) durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern."

Es geht also in erster Linie um bäuerliche Produkte, die das Zertifikat bekommen. Fair-Trade-Fernseher oder dergleichen sucht man also vergeblich. Für faire Arbeitsbedingungen in Fabriken setzen sich andere ein, die Fair-Trade-Organisationen aber helfen den Kleinbauern und Arbeitern in der Landwirtschaft, die in den ärmsten Weltgegenden einen Grossteil der Bevölkerung ausmachen.

Ein grosses Problem für Kleinbauern sind die schwankenden Preise für ihre Erzeugnisse auf dem Weltmarkt. Hier setzt fairer Handel an: 

- Es werden Mindestpreise für die jeweiligen Produkte abgemacht, die auch bezahlt werden, wenn der Marktpreis darunter liegt.

 Hinzu kommt aber auch noch die

- Partnerschaftliche Beziehung zwischen dem Handel und dem Produzenten.

Durch langfristige Partnerschaften und Abnahmegarantien können die Produzenten für die Zukunft planen und investieren. Das benötigte Kapital dazu erhalten sie unter anderem durch eine

- Fair-Trade-Prämie 

Solche Prämien, die den Produzenten zusätzlich zu den Kaufpreisen bezahlt werden, ermöglichen nebst Investitionen in Produktivität und Qualität auch Entwicklungsprojekte, wie den Bau von Schulen, Investitionen in Wasserprojekte oder medizinische Versorgung.

Um als Betrieb das Fairtrade Label zu tragen, müssen aber auch Regeln eingehalten werden. Diese umfassen folgende Gebiete: 

- Arbeitsicherheit

- Geschlechtergerechtigkeit

- Klimawandel

Die Fairtrade-Organisation

Hinter Fairtrade stehen verschiedene Organisationen: Die Dachorganisation Fairtrade International setzt sich aus 37 Mitgliedern zusammen: 25 nationale Fairtrade-Organisationen (NFO), drei Produzentennetzwerke und neun Fairtrade-Marketingorganisationen, die Fairtrade auf neuen Märkten etablieren.

Geleitet wird das Fairtrade-System über die Generalversammlung, die jährlich zusammenkommt. Das Stimmrecht ist gleichmässig verteilt zwischen den Fairtrade-Produzentennetzwerken und den nationalen Fairtrade-Organisationen.

 Fairer Handel ohne Zertifikat

Natürlich findet auch nebst diesen offiziellen Fair Trade Organisationen fairer Handel statt. Meist direkt zwischen kleinen kleinen Produzenten und kleinen Händlern. Fair Trade Schmuck, Kunsthandwerk, Tücher, Taschen und unzählige weitere Produkte finden so den Weg zu uns. Die fehlende Zertifizierung macht hier eine Kontrolle einfach schwieriger. Umso wichtiger ist es bei solchen Produkten, die Geschichte dahinter zu kennen und möglichst viel über die Produzenten zu erfahren.

Fair Trade bei rrrevolve

Bei rrrevolve bieten wir beides an, Produkte aus zertifizierter Fairtrade-Produktion (in erster Linie Baumwolle) und vieles aus unabhängigem fairem Handel. Bevor wir solche Artikel bei uns in den Laden aufnehmen, prüfen wir den Lieferanten immer ganz genau und versuchen möglichst viele Informationen über das dahinterstehende Projekt zu erfahren. 

Quellen: Max HavelaarFairtrade Deutschland
Bildquelle: Max Havelaar